Wie hoffnungsvoll, dass zur Eröffnung des Jahres der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit in Hamburg die Verdienste des jüdisch-muslimischen Ehepaars Saba-Nur Cheema und Meron Mendel mit der Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt werden - unser herzlicher Glückwunsch! Auch sie betonen, wie wichtig es ist, gelebte Toleranz in die Schulen und Treffpunkte junger Leute hineinzutragen, wie Ruth Weiss es lange Jahre getan hat. Ruth gibt uns zu diesem Anlass noch einmal ihre Gedanken zum intergenerationellen Dialog mit.
Ruth Weiss 2021 (c) C.Fleischer RWG
Ausgehend von den Ausgrenzungserfahrungen in ihrer Kindheit zur Nazi-Zeit sowie die Diskriminierungen der Apartheitspolitik in Südafrika schlug Ruth Weiss eine Brücke zur zunehmenden Polarisierung in der heutigen Gesellschaft, die gezeichnet ist durch ‚fake news‘ und Halbwissen über die jeweils andere Religion oder Herkunft.. in Begegnungen in zwei Schulen und einer öffentlichen Veranstaltung in der Katholischen Akademie Freiburg, auf Einladung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, stellte sich Ruth Weiss der Diskussion, um im offenen Gespräch mit Jung und Alt Wissen zu teilen und alle mit auf den Weg zu nehmen zum vorurteilsfreien Miteinander.
Eine Deutschlandreise mit Ruth Weiss im Herbst 2020
von Lutz Kliche
Seit vielen Jahren reise ich mit Ruth ein- bis zweimal im Jahr durch Deutschland, wir lesen zusammen in Schulen, Bildungsstätten und Buchhandlungen. Dabei erzählt Ruth meist aus ihrem Leben, von ihren Erfahrungen als Betroffene von Diskriminierung und Anti-Semitismus als Jüdin in Nazideutschland und als Zeugin, Zeitzeugin im allerbesten Sinne.