von Ruth Weiss
In den AFRIKANACHRICHTEN von NAD konnte man am 16. Februar lesen, dass das Kreuzfahrtschiff MV World Odyssey, eine schwimmende Universität, in Mombasa angelegt hat. Epro 360, offizieller Partner des Semester-at-Sea (SAS), hat als Hauptziel, das Semester auf hoher See auch außerhalb der USA unter internationalen StudentInnen bekannt zu machen. Derzeitiger akademischer Partner ist die Colorado State University.
Das Schiff ermöglicht 585 Studenten, ein Semester auf der MV World Odyssey zu studieren, während dessen verschiedene Häfen angesteuert werden, deren Landesgeschichte und Kultur sie kennen lernen sollen. Insgesamt sind 763 Passagiere an Bord, einschließlich einer Gruppe von „lebenslang Lernenden“, Dozenten und Mitarbeitern. Mit der 100-tägigen Reise können die Studierenden aus verschiedenen Studienbereichen Haupt- oder Wahlfächer belegen und 12-15 Credits von der Colorado State University erwerben.
Googeln sagte mir, dass die MV World Odyssey als der „größte schwimmende Campus der Welt“ bezeichnet und vom Institute for Shipboard Education betrieben wird.
Es ist das sechste und neueste Schiff des bereits 51 Jahre alten Projekts, dessen universitäre ‘Jungfernfahrt’ am 13. September 2015 von Southampton, für das neue SAS Wintersemester 2015 startete. Im Jahr 1998 in Deutschland gebaut, mit regelmäßiger Wartung und Instandhaltung, genügt das Schiff den Anforderungen der International Maritime Organization und deren Regelwerk SOLAS (Safety of Life at Sea), den Vorschriften der U.S. Coast Guard und U.S. Public Health.
Für die Teilnehmer ist das Semester auf See sicher ein einmaliges Erlebnis, eine wertvolle Zeit in der sie viel lernen und kennenlernen, mit der Möglichkeit neue Freundschaften zu schliessen nicht nur unter KommilitonInnen, sondern an allen Zielhäfen des schwimmenden Campus.
Dem griechischen Studenten, der diese Idee mit einem Psychologieprofessor entwickelte und umsetzte, ging es damals nicht so sehr um die Länder, die das Schiff besuchte, sondern ihm lag daran, das Interesse junger Leute an auswärtiger Politik zu wecken und das Verständnis für die Angelegenheiten anderer Länder überhaupt zu entwickeln. Das bleibt ein gutes und wichtiges Ziel in einer Zeit, in der weltweite Ereignisse oft so viele Menschen betreffen.