Afrikanische Frauen!

Manchmal freute ich mich über einen Clip von afrikanischen Marktfrauen Händlerinnen, breit lächelnd über ihren Geschäftserfolg, den sie  – ihren Smartphones zu verdanken haben. Technologie ist ein Segen für diese tüchtigen Frauen, dachte ich und stellte mir vor, dass Telefone, Laptops, Tablets und die Digitalisierung dazu beitragen würden, die Kluft zwischen den Geschlechtern in Afrika zu beseitigen.

Leider hat mir ein langer Artikel in „afrika sued“ (Januar/Februar) bewiesen, wie falsch ich lag! Es scheint, dass die Ungleichheiten eher größer werden! Um bei dem Thema der Technologie zu bleiben: ich war bestürzt, dort in einem Artikel von Rachel Nduati zu lesen, dass eine Umfrage der internationalen Organisation GSMA im Jahr 2017 ergab, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau aus Ländern südlich der Sahara Zugang zu einem Smartphone und Internet hatte, bei einem Drittel lag verglichen mit dem eines Mannes. Nach Angaben der Unesco hatten 35% der tansanischen Männer Zugang zum Internet, aber nur 17 % der Frauen. Dies führt zu weiteren wichtigen wirtschaftlichen und sozialen Unterschieden.

(Titel ‚Frauen von Zimbabwe‘ von Ruth Weiss)

Schön jedoch zu erfahren, dass die feministische Bewegung darauf bedacht ist, dass mehr Frauen Smartphones besitzen sollten. Es müssen Projekte unterstützt werden, die darauf abzielen, diese geschlechtsspezifische Benachteiligung zu verringern, damit Frauen die sozioökonomischen Möglichkeiten nutzen können.

Wie gesagt, dies ist nur ein Beispiel unter mehreren in diesem Artikel, das den dringenden Nachholbedarf der Frauen verdeutlicht. Ein weiteres Thema war die Frage der Mobilität und des Landbesitzes.  Die Tansanierin Dr. Olivia Lwabukuna von der Londoner SOAS University wurde zitiert, die darauf hinweist, dass 70 bis 80 % der Frauen zwar die Nahrungsmittel des Kontinents produzieren, aber nicht mehr als 10 % des Landes besitzen. Die Agenda 1963 der Afrikanischen Union (AU) sah vor, dass bis 1923 mindestens 20 % der Frauen Zugang zu Land in ländlichen Gebieten haben sollten, das sie nutzen und kontrollieren. Dieses Ziel wurde keineswegs erreicht.

Dieser mit Fakten gespickte Artikel ist ein Weckruf zum Lesen am Frauentag – und bitte nicht nur am Frauentag ! Man sollte sich ihn über den Schreibtisch heften zur täglischen Lektüre und Ermahnung, doch beizutragen zur tatsächlichen Unterstützung der Frauen und zum Abbau der Ungleichheiten!