Simbabwe und Sambia in Zeiten der Cholera

von Ruth Weiss

In Simbabwe begann das neue Jahr nach den Feiertagen schlecht, mit einem schweren Cholera-Ausbruch. UNICEF berichtete, dass im ganzen Land über 20,000 Fälle mit 400 bestätigten oder vermuteten Todesfällen aufgetreten seien, und erstellte einen Nothilfeplan. In der Hauptstadt sind Tausende von Cholera-Verdachtsfällen gemeldet oder vermutet, da Ärmere dicht beieinander und unter schlechten hygienischen Bedingungen leben. Harare hat den Ausnahmezustand ausgerufen.

Hygiene Präventionsplakat in Zambia (c WikiC SuSanA2010)

Die Cholera war bereits vor fast einem Jahr im Frühjahr 2023 in Chegutu ausgebrochen, etwa 100 Kilometer südwestlich von Harare, und rasch häuften sich die Fälle. Die Abwasser- und Frischwasserinfrastruktur des Landes ist dringend sanierungsbedürftig. Viele haben täglich Schwierigkeiten, sich sauberes Wasser zu beschaffen.

Die Zimbabwische Rote Kreuz (ZRCS) hat das Gesundheitsministerium bei der Einrichtung von neun Stationen für die Orale Rehydratation (ORPs) unterstützt, um der Bevölkerung besseren Zugang zu Behandlung und Information zu ermöglichen. Die Teams des Roten Kreuzes erhielten im Juni 2023 finanzielle Hilfe und bitten nun um weitere Unterstützung.

Die Epidemie macht an der Grenze nicht halt: Das Nachbarland Sambia, ist ebenfalls von Cholera betroffen. In den NAD Afrikanachrichten wurde Ende Januar berichtet, dass seit Beginn der Regenzeit im Oktober im Krisengebiet um Lusaka 15.000 Cholera-Fälle mit fast 600 Todesfällen registriert wurden. Ein großes Stadion in Lusaka wurde zu einem Behandlungszentrum umgewandelt, in dem 800 Ärzte Patienten aus dem ganzen Land behandeln. Laut NAD wurde Sambia mehrfach von Cholera heimgesucht, der aktuelle Ausbruch sei jedoch der „der schlimmste seit 2017“. Auch hier springt die Vermeidbarkeit des Leidens ins Auge: Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigte, dass 40 % der Sambier keinen Zugang zu ausreichend sauberem Wasser hatten, und 85 % keinen Zugang zu einer angemessenen Abwasser-Infrastruktur.

Es ist dringend, dass die Behörden nicht nur Informationsarbeit leisten, sondern auch langfristige Maßnahmen ergreifen, um die schlimme Infrastruktur- und Hygienesituation in den betroffenen Ländern zu verbessern!