von Ruth Weiss
Als ich mich über Zimbabwes vor 2 Jahren neu gegründetes öffentlich-privates Bergbauunternehmen Kuvimba Mining House (KMH) informierte, das am 22. Februar den einst mächtigen Stahlhersteller Zimbabwe Iron and Steel Company (Zisco) in einem Multi-Dollar-Deal übernommen hatte, stieß ich auf einen bekannten Namen: Kudakwashe Tagwirei. Dieser zimbabwische Geschäftsmann und Kumpel von Präsident Emmerson Mnangagwa ist auch sein Berater. Zisco war seit 2008 aufgrund von Missmanagement und Plünderungen auf höchster Ebene eingemottet worden. Ein Untersuchungsbericht aus dem Jahre 2006 wurde nie veröffentlicht. Das Unternehmen wird nun durch Kuvimba wiederbelebt, an dem die Regierung 65 % besitzt, private Investoren benannt als Ziwa Investment (ZI) 35 %.
Offshore-Labyrinth
Für Ziwa Investment liest man Kudakwashe Tagwirei, was allerdings von der Regierung und von Tagwirei dementiert wurde. In einem Artikel des „The Newshawk“ wird Ziwa als Tochtergesellschaft der in Mauritius registrierten Quorus Management Services beschrieben. Tagwireis Labyrinth von komplizierten Offshore-Strukturen – insbesondere die Beziehungen zu Sotic International, dem Almas Global Opportunity Fund, den er zuvor nutzte, um über die Kaimaninseln in Sotic zu investieren, und zu Quorus – wurde nie erklärt. Was heisst, dass auf vielen Ebenen Korruption im Spiel ist, Tranzparenz systematisch untergraben wird und somit auch, dass Rechtsanwälte, Bankiers und Steuerberater ihm zur Seite stehen.
Almas besitzt 65% von Ziwa Resources. Die anderen 35% gehören der in Zimbabwe registrierten Firma Pfimbi Resources, deren Direktoren Tagwirei und seine Frau sind. Obwohl die Beteiligung von Tagwirei geleugnet wurde, bedeutet dies, dass er an Kuvimba beteiligt ist, wenn dieses Unternehmen zu 65% im Besitz der Regierung und zu 35 % im Besitz von Ziwa ist.
Fischer im trüben Wasser der Korruption
Der Bericht des Sentry, einer Organisation, die multinationale Netzwerke aufdeckt, die von Gewalt, Unterdrückung und Konflikten profitieren, ist nicht gerade schmeichelhaft. So heißt es darin, dass Herr Tagwirei geschickt komplexe Netzwerke benutzt um seine finanziellen Interessen zu verschleiern, wie im Fall von Kuvimba, unterstützt vom Finanzminister, um der Offenlegung von Details aus dem Wege zu gehen. Auch das ist nicht neu. Das riesige Geschäftsreich des Tagwirei mit mehr als 40 Unternehmen ist größtenteils verborgen. Laut dem Sentry hat Tagwirei, unterstützt durch Privilegien und Sonderbehandlung der Regierung, sein Vermögen in komplex aufgebauten Strukturen in Südafrika, Mauritius oder den Cayman-Inseln versteckt. Unnötig zu erwähnen, dass auch dies angeblich mit Korruption auf höchster Ebene einher ging.
Im Jahr 2019 zahlte Tagwirei Millionen an ein vom Militär kontrolliertes Unternehmen um seiner Landela Mining Ventures zu ermöglichen, 50 % der Platinmine Great Dyke Investments (GDI) im Wert von Hunderten Millionen zu erwerben, die als Joint Venture mit einer russischen Firma betrieben wird.
Es wurde oft gesagt, dass ihm Privilegien wie steuerfreier Urlaub und Zugang zu Devisen gewährt wurden. Seiner Ölgesellschaft wurde als einziges Unternehmen auch die Durchführung des 1-Milliarden-US-Dollar-Landwirtschafts-„Kommando“-Projekts vergeben – ohne Ausschreibung und laut Berichten auf das Wort des Präsidenten hin.
Kapern des Staates dementiert…
Tagwireis Zugang zu Beamten an der Spitze der Regierung, des öffentlichen Dienstes und des Militärs hat dazu geführt, dass von ‚State capture‘ – Kapern des Staates – gesprochen wird, was seine Sprecher dementierten. Jedoch bereits vor einem Jahr habe ich hierfür Anhaltspunkte genannt.
Ein trauriges Spiegelbild der Wirtschaft Zimbabwes, die laut einem 2021er Daily Maverick-Bericht von einem Netzwerk aus Politikern, Militärs und Geschäftsleuten dominiert wird, wobei deren Aktivitäten weiter „geheimnisumwoben“ sind.