Impfung und Vorbilder

von Ruth Weiss

„Schwachsinn“ nannte ein Freund die Verweigerung einer Covid Impfung. In der Tat – nur leider gefährdet dies den/die Schwachsinnigen selbst sowie andere!

In Afrika ist nun eine großartige Frau zum Vorbild fürs  Impfen geworden! Tanzanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan ließ sich am 28. Juli vor laufender Kamera als erste mit Johnson & Johnson impfen, nachdem dank des globalen COVAX Programms ihr Land von den USA Impfstoff erhalten hat. Die Impfung sei völlig sicher, erklärte sie der noch zweifelnden Bevölkerung von 60 Millionen. Als Oma mehrerer Enkel, Präsidentin und Obersterer Befehlshaberin der Armee würde sie sich nicht in Gefahr bringen wollen.

Damit begann die Präsidentin eine mutige Kampagne, denn ihr beliebter im März verstorbener Vorgänger John Magafuli hatte den Ernst der Covid 19 Pandemie verkannt, selbst eine Impfung abgelehnt und geraten, den Virus „weg zu beten“ oder Kräutermedikamente zu nehmen. Sein Gesundheitsminister hatte ihn unterstützt, ist aber nunmehr ganz auf der Seite der Präsidentin.

Erst kurz vor dem Tod des ehemaligen Präsidenten hatte ein Expertenkomitee begonnen, sich mit Impfungen zu befassen. Nach wie vor kann jede/r frei über eine Impfung entscheiden.

Leider gibt es Impfverweigerer in vielen wenn nicht allen Ländern, trotz der dritten oder gar gefürchteten vierten Welle der Pandemie! In den USA ist die Debatte und Aktion für und gegen die Impfung so politisiert worden, dass die Entscheidung praktisch von der Unterstützung einer der zwei großen Parteien abzuhängen scheint. Eine Situation die wohl genau jene Beschreibung meines Freundes verdient: Schwachsinn!