von Ruth Weiss
Damit wir nicht vergessen –
leicht geäußerte und oft vergessene Worte.
Doch die elf Athleten und der deutsche Polizist, die nach dem Angriff palästinensischer Terroristen auf israelische Athleten in Lauf der Münchner Olympischen Spiele am 5. September 1972 starben, wurden weder in Israel noch von Juden weltweit vergessen. Die meisten wurden während der mörderischen Geschehnisse Opfer eines missglückten Rettungsversuchs der Polizei auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck.
Die deutsche Polizei war unvorbereitet, untrainiert und trug keine Gewehre, nur Revolver. Auch hatte der Israelische Mossad trotz einer vagen Warnung einer Verschwörung mit dem Ziel eines Anschlags keinen besonderen Schutz für die Sportler beantragt.
Trotz dieses entsetzlichen Vorfalls wurden die Spiele ohne Unterbrechung fortgesetzt. Nicht, um der Gewalt oder dem Terrorismus zu trotzen, sondern angeblich, weil die Fernsehsender nicht in der Lage gewesen wären, geeignete Programme zu produzieren. Ein fadenscheiniger und beschämender Grund, wie auch später das jahrzehntelange Gefeilsche um eine angemessene Entschädigung für die Hinterbliebenen. Diese wurde erst im Vorfeld des 50. Jahrestages der Tragödie im September 2022 geklärt, was einen dreitägigen Besuch des israelischen Staatspräsidenten Herzog auf Einladung von Präsident Steinmeier ermöglichte.
Während dieses Besuchs nahmen der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Israelische Präsident Itzhak Herzog an einer bewegenden Zeremonie zum Gedenken an die Opfer des Anschlags von 1972 teil. In seiner Rede vor dem Bundestag sagte der israelische Staatspräsident, er sei stolz auf die Beziehungen seines Landes mit Deutschland und fügte hinzu: „Wir wissen Deutschlands Beitrag zu Israels Sicherheit und Erfolg sehr zu schätzen.“
Leider haben verschiedene Initiativen noch nicht zu einer gütlichen Beilegung des komplexen palästinensisch-israelischen Konflikts geführt. Ein Ende, das dem Nahen Osten den lang ersehnten Frieden bescheren würde.