von Ruth Weiss
Ein weiteres Opfer von Fremdenfeindlichkeit in Südafrika!
Nicht nur wurde der simbabwische Elvis Nyathi am vergangenem Wochenende gejagt und mit Steinen beworfen – er musste auch sterben, nachdem er in Brand gesteckt worden war – genau wie der Mosambikaner Ernesto Nhamuave im Jahr 2008… Und eine traurige Erinnerung an die Ausuferungen von Gewalt während der Apartheid-Ära, als mutmaßliche Kollaborateure des Regimes der Nationalpartei mit brennenden Reifen um den Hals angezündet wurden. Damals richtete sich die Wut gegen einen vermeintlichen Feind. Heute ist es eine wütende Reaktion auf das Elend der Arbeitslosigkeit und das Fehlen effektiver staatlicher Dienstleistungen, die doch eine Linderung des Elends des Township-Lebens und der Armut ermöglichen sollten.
Suche nach Sündenböcken statt nach Ursachen
Tragischerweise werden nun „nicht-Südafrikaner“ – Geflüchtete und Migranten – unschuldige Zielscheiben. Niemand, der vor Verfolgung, Krieg oder Armut Zuflucht suchte, ist schuld an der Misere der südafrikanischen Townships. Die Regierung muss die Verantwortung für den „staatlichen Raubbau“ der Zuma-Jahre übernehmen, als Milliarden Rand vom Staatsbudget abgezweigt wurden, die den Menschen hätte zugutekommen sollen. Zwar saß die Zondo-Kommission drei Jahre lang und deckte die Korruption auf, die in diesem Jahr im ihrem Bericht zusammengefasst wurde. Doch es scheint, dass lautstarkes Leugnen, oft gepaart mit unangebrachten Clan-Loyalitäten, dazu geführt hat, dass die verarmten Massen den schlimmen Befund ignorieren. In der Tat zeigte sich die Unterstützung des Ex-Präsidenten bei den Unruhen im Juli 2021, bei denen 72 Menschen getötet wurden.
Präsident Cyril Ramaphosa bezeichnete die jüngsten Angriffe als kriminell, was leider vom ANC-Sprecher verwässert wurde. Zudem wurde der Innenminister der Untätigkeit beschuldigt, Nicht-Südafrikanern bei der Erneuerung ihrer Aufenthaltserlaubnis zu helfen, was durch Covid verzögert worden war. Es ist alarmierend, dass heute Simbabwer aufgrund der instabilen wirtschaftlichen und politischen Lage in Zimbabwe erneut verzweifelt aus ihrer Heimat nach Südafrika fliehen. Dies kann die Gemüter jener, die für ihre eigenen Übel verantwortlich sind, nur weiter aufheizen….
Handlungsbedarf zum Heimatland der Geflüchteten und im Aufnahmeland…
Die große Zimbabwe-Diaspora sollte in ihrem Protest gegen das Schicksal ihres Volkes nicht allein gelassen werden! Für die hilflosen Flüchtlinge und deren Schutz sollte in einer Welle von Briefen an den südafrikanischen Präsidenten Maßnahmen gefordert werden! Auch der ineffektive Innenminister sollte gehen, während gleichzeitig die Ursachen für die Ankunft von Flüchtlingen aufgezeigt und westliche Regierungen aufgefordert werden sollten, mitzuhelfen, diese zu ändern und zu beseitigen.
Hoffentlich werden Präsident Ramaphosa und sein ANC trotz seiner Spaltung den Zondo-Bericht zügig umsetzen, damit die gestohlenen Gelder zurückkommen. Diese könnten den schwachen Rand stärken, die staatlichen Sozial- und Dienstleistungen sichern und so die soziale Gerechtigkeit verbessern.