Der Stadtrat von Lüdinghausen hatte 2022 beschlossen, einen Platz in der schönen Stadt an der Stever Ruth Weiss zu widmen, die lange Jahre dort gelebt und sich ins gesellschaftliche Leben und die Bildungsarbeit gegen jede Form von Diskriminierung eingebracht hat, bevor sie im hohen Alter vor wenigen Jahren zu ihrem Sohn nach Dänemark zog.
Ruth Weiss wurde nun informiert, dass die Beschilderung und eine Informationstafel bereits angebracht worden sind! Besonders gefreut aber hat sie zu erfahren, dass eine Planung zur Errichtung eines offenen Klassenzimmers „Flucht & Vertreibung“ im Gange ist.
Noch in jüngster Zeit hat es Ruth nicht nehmen lassen, Begegnungsveranstaltungen in Schulen wahrzunehmen und ihre Lebenserfahrungen zu Diskriminierung, Ausgrenzung und ihrer unermüdlichen Arbeit gegen Rassismus und Antisemitismus zu teilen.
Nach ihrer bewegenden Ansprache zum Holocaustgedenktag im Landtag Nordrhein Westfalens im Januar dieses Jahres hat sie noch angeregt mit zwei Schulklassen diskutiert, die sich im Unterricht mit ihr und ihren Werken vertraut gemacht hatten und stolz waren, sie persönlich zu treffen.
„Ich bin dankbar und erfreut über die Namensgebung, besonders aber die Widmung“, sagt Ruth Weiss bescheiden zu den jüngsten Plänen:
“Ein offenes Klassenzimmer zu ‘Flucht und Vertreibung’ greift ein ganz wichtiges Thema auf, dass dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Friedensbildung dient – ich wünschte, ich könnte mich einmal dazugesellen zu den jungen Diskutierenden auf diesem Platz.”
Auch Lüdinghausen wünscht sich ein Wiedersehen mit der nun 99jährigen Ruth Weiss. Bis dahin möchte die Stadt den Platz begrünen und mit Informationspunkten und Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Gespräch einladen.
Hier unten abgebildet ist der Plan, der im Oktober beschlossen werden soll (Extr.Lüdinghauser Zeitung).