Naturkatastrophen und Klimawandel

von Ruth Weiss

Erschreckend! Das NAD Team hat gegen Ende des alten Jahres auf einen Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hingewiesen, aus dem hervorgeht dass die Zahl der Menschen, die durch Katastrophen vertrieben werden fast größer ist als die durch Konflikte. Mehr Todesfälle und Schaden entstanden im Lauf der letzten 50 Jahre durch Stürme, Fluten und Trockenheit als aus Konflikten – und Schlimmeres wird für die kommenden Jahre erwartet.

Das Auge des Sturms
– Super Typhoon Kategorie 5 –
vom Weltraum aus gesehen.
Abbildungselemente stammen von der NASA.

Man muss nur an die jüngsten Nachrichten denken über die Zerstörung ganzer Ortschaften durch Tornados und Opfer der Winterstürme in den USA, die nun neben Schnee auch Starkregen bringen können, sowie an die Hochwassermeldungen oder Landrutsche andernorts.  Gleichzeitig hören wir von Schnee in Südafrika im Kap und KwaZulu!

Wetterkatastrophen treten weltweit 4 – 5mal häufiger auf und verursachen 7mal mehr Schäden als in den 1970er Jahren. Der Nahe Osten und Antartika waren dem Wandel am meisten ausgesetzt, laut Generalsekretär Petteri Taalas der UN Wetterbehörde. Er warnte, Afrikas Bevölkerungszuwachs gepaart mit den Auswirkungen des Klimawandels könnten negative Auswirkungen auf den Kontinent haben.  

Im Jahr 2020 allein wurden 31 Millionen Menschen durch das Wetter vertrieben, die Zahlen fürt 2021 stehen noch aus. Covid und extremes Wetter “griffen uns gleichzeitig an” in einer zunehmend „multi-gefährdeten Welt“, wie es Frau Mami Mizutori ausdrückte – sie ist seit 2018 UN Assistant Secretary General und die Spezialrepräsentantin des Generalsekretärs für Verminderung der Katastrophenrisiken im UN Office for Disaster Risk Reduction (UNDRR, früher UNISDR).

Wie ist es möglich, dass es noch immer Menschen gibt, die am Kimawandel zweifeln?

In den 70er Jahren lag die durchschnittliche Zahl der Extremwetterereignisse weltweit bei 711 pro Jahr, und lösten Schaden von etwa 175 Millionen $ aus. Diese Zahl stieg zwischen 2000-2009 auf 3,536 pro Jahr an, also fast zehn täglich mit einem Schaden der auf $1.38 Milliarden pro Jahr geschätzt wird. Die fünf schlimmsten Ereignisse seit 1970 waren Stürme in den USA wobei Sturm Katrina 2005 die Liste anführt. Die Dürre und Hungersnot in Äthiopien in den 80er Jahren und der Sturm Bhola 1970  in Bangladesh waren die zwei schlimmsten der fünf furchtbarsten Wetterkatastrophen in Afrika und Asien.

Nachdenkenswert ist auch, dass 90% der Todesfälle durch Extremwetter aus „Entwicklungsländern“ berichtet wurden, während fast 60% des Wirtschaftsschadens in reichen Ländern verbucht wurde. Leider haben die armen und Schwellenländer weit weniger Ressourcen, um mit dem steigenden Risiko solcher Ereignisse vorbeugend oder wenigstens im Vorfeld schadensmindernd tätig werden zu können. Schauen wir genau hin, wie die Zusagen der wirtschaftsstarken Länder vom COP 26 Treffen umgesetzt werden!