von Ruth Weiss
In allen Zeitzonen der Welt stehen diese Uhrzeiger auf kurz vor zwölf : Klimawandel mit Katastrophenalarm . Germanwatch hilft uns mit seinem neuen Globalen Klima Risiko Index 2021, die Risiken zu ermessen .
Der Risiko Index schlägt Alarm für Afrika.
Fünf der am meisten vom Klimawandel betroffenen Länder liegen in Afrika: Malawi, Mosambik, Niger, Süd Sudan, Zimbabwe. Ihre Produktivität ist bereits betroffen, die Infrastruktur bereits beeinträchtigt und teilweise zerstört.
Die Zyklone und Überflutungen der letzten Jahre trafen auf schwache Wirtschaftssysteme in den zehn am meisten betroffenen Ländern, sodass Regierungen und humanitäre Organisationen Soforthilfe leisten mussten, um die betroffene Bevölkerung zu unterstützen und Zerstörtes wenigstens ansatzweise wieder aufzubauen.
Wie UNCED (Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung) berichtete, fegten im ersten Monat des Jahres 2021 die Zyklone Chalane und Eloise durch Mozambik und Zimbabwe, 176 000 Menschen benötigten Katastrophenhilfe nach Eloise, unter ihnen auch 20 000 intern Vertriebene, die bereits 2019 durch Zyklon Idai Haus und Hof in den Fluten verloren. Beide Länder hatten damals durch die Folgen von Idai gelitten, der 700 Tote in Mozambik, 347 in Zimbabwe forderte und viele Tausend Bewohner überfluteter Regionen obdachlos machte.
Mozambik ist das am stärksten betroffene Land in Afrika
Und das bereits seit langem: Es ist auch das einzige afrikanische Land unter den 10 vom Klimawandel am meisten beeinträchtigten Ländern der letzten zwanzig Jahre – dort an 5. Stelle. Die Weltbank hat den durch die Zyklone verursachten Schaden berechnet : einen durchschnittlichen Verlust von 440 Millionen $ pro Jahr. Es wies darauf hin, dass begrenzte fiskalische Flexibilität und soziale Schwachstellen in betroffenen Staaten den Schock der Katastrophen verstärken, die durch Klimaveränderung hervorgerufen werden. Wachstum und Entwicklung dieser Länder werden so langfristig beeinträchtigt.
Zimbabwe steht auf dem zweiten Platz des Globalen Risiko Index
Nach einem Verlust von 4.2% BSP und 1.8 Milliarden $ nach dem Zyklon 2019, wurden in Zimbabwe 1.1 Milliarden $ allein für die Wiederherstellung der Infrastruktur und Hilfen zum Lebensunterhalt der Bevölkerung notwendig. Das behindert die langfristige Entwicklung der Infrastruktur und Reformprojekte an anderen Stellen, da humanitäre Organisationen zunächst nur Nothilfe leisten müssen.
Malawi steht auf Platz fünf
der zehn der seit 2019 am meisten vom Klimawandel betroffenen Länder. Mit massiven Regenfällen und starken Winden verursachte Zyklon Idai auch dort einen Verlust des Bruttosozialprodukts von 2.2% und 452 Millonen $ und bei extremem Wetter blieb keine Zeit der Erholung.
Südsudan und Niger auf Risiko Rang acht und neun
Durch Flutkatastrophen erlitten beide 2019 einen Verlust von 0.7% BSP und finanziellen Schaden von 85 Millionen $ (Südsudan) und 219 Millionen $ (Niger). Die Armut nimmt zu und schürt Konfliktpotential, auch in Nachbarländern.
Diese Statistiken sind erschreckend und verlangen unsere Aufmerksamkeit und Hilfe für die betroffenen Regionen und ihre vom Klimawandel und mangelnden Anpassungskapazitäten geplagte Bevölkerung.
Der „andere Index“ mahnt: Medaillenplätze nicht besetzt bei Klimaschutzaktion und Anpassung
Sollten Sie sich angesichts der Leidensstatistik interessieren, wer sich denn beim Bekämpfen des Klimawandels und Massnahmen zur Anpassung mehr oder weniger erfolgreich einsetzt, um die wenigen Minuten vor Zwölf zu nutzen: Der seit 2005 vom Climate Action Netzwerk in Zusammenarbeit mit Germanwatch erstellte Klimaschutz Index , der ua. Ausstoss und Reduzierung von klimaschädlichen Gasen in Industrie- und Schwellenländern in Betracht zieht, gibt offen und kritisch Auskunft – Bezeichnenderweise sind hier die ersten drei Plätze – nicht besetzt!
Und die Uhr tickt.