Ruth zur aktuellen Situation im Sudan

von Ruth Weiss

Nachrichten aus Afrika sind leider oft schlecht. Doch es gibt auch Gutes zu feiern. Wie im Sudan! Das Land ist nicht mehr definiert als Islamischer Staat. Seit Omar al-Bashir nach vielen Monaten Unruhe gehen musste, ist die Übergangsregierung von Abdalla Hamdok in unbehaglicher Koalition mit dem Militär.

Justizminister Nasredeen Abdulbari hat eine Serie Reformen begonnen um die Gleichheit als Bürger gesetzlich abzusichern und Religionsfreiheit einzuführen. Im Juli legte er eine Reform der Strafgesetzgebung vor. Die Todesstrafe für Glaubensabfall ist abgeschafft, ebenfalls öffentliches Auspeitschen. Frauen brauchen keine Erlaubnis eines männlichen Familienmitglieds mehr um mit ihren Kindern zu reisen. Nicht-Muslime dürfen Alkohol konsumieren soweit es den Frieden nicht stört.

Und es gibt gute Nachrichten für die Frauen! Verboten wird die Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen, die ganz oder teilweise die externen Genitalien betrifft! Personen die solche Eingriffe ausführen, können mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Krankenhäusern und anderen Einrichtungen die sie erlauben droht die Schließung. 

Abdulbari plant weitere Reformen, unter anderem betreffend Diskriminierung von Frauen und Kindern. Eine Kommission wird ins Leben gerufen um die Gesetzgebung zu überpüfen, bis alle menschenrechtsverletzenden Gesetze abgeschafft sind. 

Die Islamischen Gesetze hatte grossen Anteil an der Auslösung des 22 Jahre währenden Kriegs zwischen dem weitgehend Islamischen Norden und dem Christlichen Süden des Sudans, ein Konflikt, der 2011 zur Abtrennung und Unabhängigkeit des Südsudan geführt hat.