von Ruth Weiss
Der Affenbrotbaum – Ikone der afrikanischen Natur und einer der bemerkenswertesten Bäume der Erde, eng verbunden mit lokalen Kulturen und Traditionen ist in Gefahr, so hören wir aus den NAD Afrikanachrichten im Mai.
Baobab-Bäume haben viele Namen: „Mutter des Waldes“, „umgedrehter Baum“, „Baum des Lebens“ , oder auch „toter Rattenbaum“ wegen ihrer seltsamen Formen – und wegen ihrer Rolle im Ernährungszyklus, ihrer Langlebigkeit – denn sie können bis zu 1 000 Jahre alt und mehr und enorm groß werden. In ihren Stämmen speichern sie große Mengen Wasser, um die Trockenzeiten zu überstehen. Die Früchte sind ein Nahrungsmittel, aus dem Stamm kann man Fasern für Seile und Kleidung herstellen. Sie sind wichtige Nistplätze für Vögel, produzieren große weiße Blüten, die in der Dämmerung Fledermäuse als Bestäuber anlocken, die weite Strecken fliegen, um sich von ihrem Nektar zu ernähren.
Sechs der acht Affenbrotbaumarten mit ihren enorm dicken Stämmen sind seit über 21 Millionen Jahren in Madagaskar heimisch, von wo die Samen mit Wind und Meeresströmungen nach Afrika und bis nach Australien transportiert wurden. In Madagaskar wuchsen die Bäume in ausgedehnten Wäldern. Doch nun werden jährlich durch Abholzung bis zu 4 000 Hektar Wald zerstört.
Ein ARO-Baobab Projekt wurde 2020 durch eine wissenschaftliche Forschungsgruppe und als Gemeinschaftsprojekt dort ins Leben gerufen, und in seinem Rahmen wurden mehr als 50 000 Baobab und andere Setzlinge gepflanzt. Für die Pflege der Baumschule wurde eine Frauenkooperative iniiert. Für die dort engagierten Frauen wird so Einkommen erzielt, das dem Projekt Nachhaltigkeit verleihen soll.
Zuvor hatte unter anderem die BBC über die Ausmasse des Sterbens der Affenbrotbäume berichtet. Forscher seien schockiert über den Rückgang dieser Baumart und forderten größeren Schutz für diese gewaltigen Bäume. Es war festgestellt worden, dass acht der 13 ältesten und fünf der sechs größten Affenbrotbäume Afrikas entweder vollständig abgestorben oder ihre ältesten Aeste zusammengebrochen waren. Dr. Adrian Patrut von der Babeș-Bolyai-Universität in Rumänien sagte, auch der Klimawandel sei Grund für die Situation. “Es ist sehr traurig, diese Bäume sterben zu sehen.“ Die sterbenden oder bereits abgestorbenen Bäume wurden in Zimbabwe, Namibia, Südafrika, Botswana and Zambia gefunden. Alle sind zwischen 1,000 and mehr als 2,500 Jahre alt.
Forscher der Universitäten in Südafrika, Rumänien und den USA betrachten den Verlust der Baobab Bäume als „ein Ereignis von beispiellosem Ausmaß“.