von Ruth Weiss
Meine großartige, bewundernswerte, ueber das Judentum gelehrte Freundin in Wuppertal, hat heute etliches zu „Shma Israel“ , “Höre Israel” geschrieben, dem Gebet das am Morgen und Abend im Zentrum jüdischer Gebete steht.
Am Ende schrieb sie folgendes über die grausame Situation in Israel :
“ An allen Grenzen Israels, im Süden, Osten und Norden stehen jetzt Soldaten der Israelischen Verteidigungsarmee kampfbereit.
Sie sind liberal oder konservativ, sekular oder streng religiös. – Alle kennen das „Schma Israel“. Alle stehen füreinander ein, um den Juden überall auf der Welt diesen kleinen Staat zu erhalten. Wir übrigen beten für sie und sind dankbar für die vielen Solidaritätsbekundungen.
Aus den Verfolgungen und Rettungen über die Jahrtausende ist uns eine optimistische Haltung in jeder Lage erwachsen, die ihren Ausdruck findet in „gam sä letova“ = „auch dieses wird zum Guten sein.“ Wie, das wissen wir nicht, aber eines Tages wird es sich erweisen. „Am Jisrael chai“ „Das Volk Israel lebe!“
Ich muss ihr zustimmen. – Um dies zu verstehen, muesste man einen Ueberblick auf alles werfen, das zuvor lief, mindestens ab 1948. Damals folgte auf den UN Beschluss der Teilung des Landes die Gruendung Israels, das am folgenden Tag von vier arabischen Staaten mit weiterer Unterstützung angegriffen wurde, da die Arabische Liga diesen Vorschlag abgelehnt hatte. Ich werde der Leserschaft die Einzelheiten alles dessen ersparen, das seitdem geschah, wobei im Lauf des andauernden Konflikts beiden Seiten Fehler anzulasten sind.
Denn die augenblickliche Lage ist unerträglich. Hat Hamas nach dem barbarischen Überfall und der Entführung von Männern, Frauen, Kindern sich nicht den Gegenschlag überlegt? Der wiederum auch die Menschen treffen würde, die sie als Schild benutzen?
Zwecklos darüber nachzudenken, angesichts der zu vielen Toten, Verletzten, Entführten! Nun muss den Flüchtlingen geholfen, müssen Verhandlungen über die Entführten geführt sowie diplomatische Schritte eingeleitet werden. Es geht um Menschen, die hilflos zwischen den Seiten ausgeliefert sind, sie müssten beschützt werden!
Und in diesen polarisierten Zeiten möchte ich hinzufügen : Es wird “auch dieses zum Guten sein” solange wir jeden möglichen Schritt zum Frieden mitgehen. Vor allem muss das Wohl der Menschen auf beiden Seiten im Mittelpunkt stehen.
In Gedanken bei allen Friedensstifter*innen, die den Mut nicht verlieren : FriedensFrauen Weltweit , Women Wage Peace und viele andere wie Sängerin Yael Deckelbaum über den Friedensmarsch der Frauen! Ich freue mich, eine von ihnen bald in Berlin wiedersehen zu dürfen : Seyran Ates, die aufgrund der Ereignisse und islamistischer Drohungen die Ibn Rushd Goethe Moschee in Berlin hat schweren Herzens schliessen müssen, die Moschee, die sie als Hort des friedlichen Miteinanders und des Verständnisses einst gründete und in die sie mich im September letzten Jahres zu einem bewegenden Friedensgespräch einlud.