von Ruth Weiss
Vor einiger Zeit schrieb Netzwerk Afrika Deutschland über die Lemba, einer Volksgruppe mit möglichen jüdischen Wurzeln in Zimbabwe und Südafrika. Auch in Mosambik und Malawi findet man einige ihrer Siedlungen. Und so wurde mein lang gehegtes Interesse an diesen Gemeinschaften wiedergeweckt…
Die Lemba waren dank des britischen Historikers Dr. Tudor Parfitt bekannt geworden, dessen Forschung sich mit unbekannten kleinen jüdischen Gemeinschaften oder Volksgruppen jüdischer Herkunft in Afrika, Asien und amerikanischen Staaten beschäftigt. Die Lemba, die zwar weitgehend sowohl dem Christentum als auch dem Islam angehören, erklären, sie seien Juden. Dies ist von orthodoxen Rabbinern nicht anerkannt worden, anders als im Falle der Falasha, den äthiopischen Juden, aber jüngere Studien und interessierte Besucher der Lemba Siedlungen haben auf glaubhafte Traditionen hingewiesen.
Die Lemba meinen, sie stammen von Juden aus der Zeit des Ersten Tempels ab. Sie halten sich an einige Regeln, die durchaus auf eine Herkunft aus dem Nahen Osten schliessen lassen. Genetische Y-DNA-Analysen haben für die Mehrheit der Lemba-Bevölkerung eine väterliche Herkunft aus dem Nahen Osten nachgewiesen. Dr. Parfitt entdeckte im Jemen die antike Stadt Sena und mögliche Ursprünge des Stammes bei einigen wandernden jüdischen Händlern aus jener Region.
Es ist kein Geheimnis, dass Völker des südlichen Afrika aus dem Norden zugewandert sind. Die Lemba Tradition erzählt, dass sie eine Ngoma- Trommel mitgebracht haben, die der biblischen Bundeslade ähnlich sei. Der Ueberlieferung nach wurde diese im Krieg mitgetragen. Dr. Parfitt hatte eine Nachbildung gefunden wie er in The Lost Ark of the Covenant: Solving the 2,500 Year Old Mystery of the Fabled Biblical Ark (2008), schrieb. Auch im britischen Fernsehen wurde mehrmals darüber berichtet, zum Stolz der Lemba. Die Ngoma verschwand vor Jahren aus dem Zimbabwe Museum of Human Science, es wurde vermutet, Robert Mugabe habe diese in seine eigene Sammlung genommen…
Mehrere Lemba haben sich zum Judentum bekannt, wohl weil sie nach halachischen Gesetzen leben, etwa in ihren Essgewohnheiten. Einige ließen sich sogar in Israel nieder. Im Jahr 2015 wurde berichtet, dass die Lemba in Simbabwe eine erste Synagoge in Mapakomhere im Distrikt Masvingo gebaut haben.