Aktuelle Lage im südlichen Afrika – Gespräch mit Ruth Weiss

Vortrag von Ruth Weiss am 15.5.2021 beim Treffen ehemaliger Entwicklungshelferinnen und -helfer.

Das geplante Seminar über Himmelfahrt mußte coronabedingt leider ausfallen. Ersatz war ein gut besuchtes online-Seminar, an der auch Dr. Helmut Orbon und weitere FreundInnen aus Harare teilnahmen. Das Seminar wurde auf Pfingsten 2022 verschoben. Den ganzen Vortrag finden Sie hier.

Liebe Freundinnen und Freunde.

Was gibt es auf der Habenseite?

Im südlichen Afrika wurden während der letzten Jahren mehrere Führer der alten Garde von Jüngeren abgelöst.

In Angola ging Präsident dos Santos nach 38 Jahren, in Zimbabwe Robert Mugabe nach 37 Jahren, unwillig nach einem Putsch, in Südafrika Jacob Zuma wegen Korruption. In der Demokratischen Republik KongoDRK wurde 2019  nach 17 Jahren Josef Kabila von Präsident Tshisekedi abgelöst, doch er musste sechs Monate später eine Koalition bilden, weil es anscheinend ein Abkommen mit Kabila war und von der die Kath. Kirche erklärte, ihre Erwartungen  seien anders gewesen. In Tanzania kam zum ersten Mal eine Frau, Präsidentin Samia Suluhu Hassan, 2021 an die Macht.

In Malawi hatte die Demokratie einen Sieg gewonnen, indem die Wahl von 2019 vom Verfassungsgericht 2020 als ungültig erklärt wurde und Oppositionsführer Lazarus Chakwera neuer Präsident wurde.

Nicht nur die Pandemie hat der Wirtschaft der Region geschadet, auch andere Probleme müssen gelöst werden um die Entwicklung zu fördern.

Eine längere Analyse der Wirtschaftslage ist hier unmöglich. Da unser Interesse vor allem Zimbabwe gilt, möchte ich nur darüber kurz etwas sagen. Schon vor der Pandemie erlitt das Land die schlimmste Wirtschaftskrise seit 10 Jahren. Im Jahr 2019 büsste das BSP 6% ein, im Pandemiejahr um 10%. Die Regierung erhofft  2021 ein 7.5% Wachstum, die Weltbank spricht von 2,9% dank der guten Ernte in 2020/1. Mugabes Nachfolgeregierung hat keine neuen Ideen, Reformen oder Investitionen gebracht,leider hat auch die Opposition damitdarin versagt. Die Regierung schiebt die schlechte Wirtschaftslage auf Sanktionen von außen und die Opposition im Inneren.

Für das südliche Afrika erwartet der Internationale Währungsfond ein Wachstum von 3.,1% im Jahr 2020/21 und erklärt, dies sei ein erheblichen Rückgang, von dem es sich erst 2023/4 erholen wird.

Die wichtigen Einflüsse, die die positive Entwicklung stehlen sind die drei K´s: Klima, Konflikte, Korruption, sowie Menschenrechtsverletzungen und Untergrabung der Demokratie. Weiterlesen?